GO DUCKS GO!
15. Februar 2017
DUCKS – THE TRUE STORY – TEIL 2
15. Februar 2017

DUCKS – THE TRUE STORY – TEIL 1

DUCKS – the true story Teil 1

Vieles ändert sich allmählich, manches plötzlich und einige wenige Dinge werden wohl immer so bleiben, wie sind nun mal sind. Auch bei den Ducks und im österreichischen Baseball allgemein haben sich (gottseidank) so manche Veränderungen eingeschlichen – und so kommt es, daß unsere Gründerzeit langsam in Vergessenheit gerät und wir uns manchmal fragen: was wurde eigentlich aus …. ?
Also werden hier wohl ein paar dunkle Geheimnisse gelüftet und Wahrheiten ans Tageslicht gezerrt, die mancher gerne vergessen und verdrängt hat…..
Doch zuvor wollen wir die Frage klären, warum in Wiener Neustadt ÜBERHAUPT Baseball gespielt wird?
Und warum wir ausgerechnet zu den DIVING DUCKS geworden sind?
Welcher Teufel hat uns geritten, vor 25 Jahren diesen Verein zu gründen?

Langsam verblassen die Erinnerungen an die zahlreichen skurrilen Spielzüge der Anfangsjahre, unsere baseclearing Errors, mit denen wir uns lästiger Baserunner entledigten, die Jahre in denen wir jedes Inning vier Outs gemacht haben (sicher ist sicher) und die Zeiten, als wir nach den Heimspielen gegen unsere „Lieblingsfeinde“, die Vienna Bucks, zum Otto-Wirten fuhren: zum Wettessen gegen Buchelt und Döller . Die beiden haben übrigens gewonnen … Begonnen hat alles in dunkler Vorzeit, vor 25 Jahren. Wahrscheinlich an einem verregneten Nachmittag im Weninger. Da wird uns fad gewesen sein und so haben wir begonnen, Schnapsen mit lebenden Figuren zu spielen. Weil uns das dann doch zu schräg war und wir das gegen niemanden spielen konnten, überlegten wir, auf „Posteln“ oder „Hornussen“ umzusteigen (beides gibt es wirklich, aber leider nur in der Schweiz). Irgendein Hirni hatte dann die Idee, wir könnten auch Rugby spielen – wie richtige Männer. Nach einem Versuch, der mit blauen Flecken und etlichen Wehwehchen endete, entschlossen wir uns die Weichei-Version American Football zu nehmen. Außerdem hätten wir da viel schönere Helme und Schulterpolster, die Mädels würden das lieben. Also schickten wir Erich nach London, denn dort gibt´s ja sowas zu kaufen. Was dann geschah konnte nie wirklich aufgeklärt werden. Ist Erich einfach über ein Ladenhüter-Baseballset gestolpert? Hatte er Angst, im Football-Geschäft ausgelacht zu werden? Wurde er von einer Baseball-Gang gezwungen, einen Handschuh und einen Schläger zu kaufen? Wir haben es nie erfahren, aber unsere Gesichter waren ratlos, als er damit stolz im Weninger ankam. Na gut, dann spielen wir eben Baseball, ist fast so gut wie „Posteln“. Erst Monate später fanden wir zu unserer grossen Überraschung heraus, dass es noch andere Deppen gab, die so wie wir versuchten, Baseball zu spielen. Von da an, nahm alles seinen Lauf und wir gründeten einen Verein.

 Lustig gestaltete sich die erste Sitzung im Wirtshaus Pucher, weil wir ja noch einen Namen brauchten. Vorschläge gab es genug – in Erinnerung geblieben sind: Roter Stern Wiener Neustadt, Vorwärts Wiener Neustadt, oder Lokomotive (Turbine) Wiener Neustadt. Entwürfe für Dressen dazu gab es auch schon: eine Hacklerblaue und Lokführer-Mützen. Schnell haben wir herausgefunden, das der Verband diese Dressen nicht zulassen würde (und die Gemeinde hätte sicher auch eine Freude mit uns gehabt), also zurück zum Start. Nächster Versuch: die Steinfeld Krähen oder die Ettrich Tauben. Auch nicht so prickelnd. Ein anderer Vorschlag von Heinz A.: Dingelingdong Daddies from a Rock ´n Roll City. Der ist ausgeschieden, weil wir das auf kein Dress draufgekriegt hätten, nicht mal als Abkürzung! So kriegten wir langsam den Blues, oder besser gesagt Wolfgang L., der kriegte ihn. „If the river was whiskey and I was a duck, I’d dive to the bottom and I’d never come up“ – das erschien uns nicht nur glaubwürdig, sondern entsprach auch ganz unserem Naturell und so wurden wir die Diving Ducks, gegründet aus einem durchsetzten Haufen von Musikern, Staplerfahrern, Kaffehaussitzern, Kapitänen, Billardspielern, Ingenieuren, Querulanten, Schlossern, Flaschenwäschern, Glaserern, Studenten und anderen Nasenbohrern, Besserwissern und was weiß ich sonst noch. Ein Motto hatten wir auch schnell zur Hand: „SEX AND DRUGS AND DIVING DUCKS!!!“ – dafür sind wir Nossi heute noch dankbar (der hat in der Relegation gegen die Tigers auch den „Supermario“ erfunden, den Nintendo später von uns geklaut hat…)
So kennt heute kaum einer noch Namen wie Paul Frey oder Hermann Hauke. 2 Männer der ersten Stunde. Tja, den Namen Hauke würden wir heute noch alle kennen, hätte sich sein Vorschlag für unsere Vereinsfarben durchgesetzt: braun und taubenblau. „Wenn wir schon Enten sind, dann müssen wir auch so aussehen!“ Wahrscheinlich hätten wir uns auch noch einen Pürzel aufpicken müssen… Betrachten wir nun die Ducks-Dressen der Neuzeit, so glänzt mancher Spieler durch eine runde Ausbeulung in seiner Gesäßtasche, verursacht durch das ständige Mitführen einer Dose Kautabak, Dip, was auch immer. Kaum entdeckt, wird er von Mitspielern und freundlich gesinnten Gegnern sofort begrüßt: „Oida, host an Dip fia mi?“ Früher war das nicht viel anders, allerdings waren die Ausbeulungen rechteckig und rührten von der Verpackung von Rauchwaren her – und die Frage lautete: „Oida, host an Tschik fia mi?“ Bei unseren Kollegen von den Wiener Vereinen stammten sie von den kleinen Regelbüchern, die sie so immer griffbereit hatten, um unsere unkonventionelle und neuartige Interpretierung der official baseball rules im Keim zu ersticken. So kam es, daß Ducks-Pitcher Robert W. (aka Zeus) das Aufsehen des Umpire erregt, als er in die Batters Box tritt. Vom Schiedsrichter gefragt, was er denn da eingesteckt hätte, vermutet er, der Schiri wolle ihm eine abschnorren und antwortet ehrlich. „Flirt ohne Filter. Wüst ane?“. Der Rest ist Geschichte und Robert W. verfolgte den Rest des Spiels aus dem Dugout. Ebenso erging es Michael S., der partout nicht einsehen wollte, daß er seine nietenbesetzten Motorradhandschuhe nicht als Schlaghandschuhe verwenden dürfe.