DUCKS – THE TRUE STORY – TEIL 2
15. Februar 2017
DUCKS – THE TRUE STORY – TEIL 4
15. Februar 2017

DUCKS – THE TRUE STORY – TEIL 3

Das Gegenteil von Sasso hieß Rofoll. Wir glauben, er hat jahrelang den Slurve studiert und dann das „Semmerl“ erfunden. Der Semmelwerfer aus Wien war des öfteren unser Untergang. Er hat quasi die Semmeln serviert und uns dann gleich zum Frühstück verspeist… Überhaupt könnte man sagen, dass das Schlagen nicht die größte Stärke der Ducks gewesen ist. Wobei es natürlich auch schöne Ausnahmen gegeben hat. 1990 in Schwaz zum Beispiel. Ein kantiger Kerl namens Walli wirft und wirft. Wir schwingen und schwingen. Christian F. kommt zu Schlag. Er sieht den Ball kommen, schließt die Augen und wuppt drauf. Weg ist die Kugel und der Jubel ist groß, als sie sich irgendwo hinter dem Leftfield vertschüsst.Beim Inningwechsel wird das soeben Geschehene natürlich diskutiert, analysiert und nachgestellt („i hob afoch die augn zuagmocht“), als es plötzlich finster wird. Vor der Bank der Neustädter schiebt sich Walli in die Sonne. Es wird still, als er seine Stimme erhebt:“Wer von eich Maundern hot den Boll wekchkschlog´n?“ Alle zeigen stumm auf Fili, der betreten links aussen sitzt. Walli kneift die Augen zusammen, holt aus. Seine Hand schiesst vor – um dem verdutzten F. die Hand zu schütteln. „S´isch brrrutal, odrrr? Sowos hob i no nit kchsegn. Durt hot jo no kchoana hinkchschlogn, s´isch brrrutal, echt woa!“ Von da an, war uns der Mann irgendwie sympathisch. Leider gab´s an diesem Tag für uns kein Fass Bier, denn Obmann Walter L. hatte schon bei der Gründung der Ducks voller Euphorie ein Fassl Bier für den ersten Homerun ausgesetzt, ohne zu ahnen, daß Fili ernst machen würde und am 23. Mai 1989, gleich im ersten Meisterschaftsspiel der Ducks die Pille über den Zaun haut. Oder wie wir damals meinten: einen HOMRUN schiesst (siehe Faksimile).

1989 ist übrigens das Jahr, in dem Jose Ortiz geboren wurde. Und in einem Land über dem großen Teich machte wahrscheinlich ein Zwerg names Ryan Kroko mit 2 Jahren seine ersten Erfahrungen mit Baseball. Scherzal war zu diesem Zeitpunkt zwar noch kein Duck, aber immerhin auch schon 20 Jahre alt, weshalb er bis zum heutigen Tag als Inbegriff purer Routine gelten darf. Und seinen begnadeten Körper hatte er damals auch schon, genauso wie 1st Baseman Christian „Conan“ Wagner, von manchen auch „Soletti“ gerufen. Bei einer Körpergröße von geschätzten 1,94 und einem Lebendgewicht von gut gemeinten 58 kg kein Wunder. Das Fass Bier hat Walter übrigens bezahlt, aber für weitere wollte er keine Kohle rausrücken… Sympathisch war uns auch Boidl Andersch, weil der hat bei uns gespielt. Er war das Outfield, die anderen 2 Figuren da draussen waren eher Beiwerk und durften mit Routine die Foullines bewachen. Der Rest gehörte ihm. Bei Boidl gabs nur eine Richtung, die war vorwärts und es gab nur ein Wort und das hieß „meiner!“. So enthusiastisch  er auch beim Bällefangen war, beim Werfen fing der Spass erst richtig an. Zuerst der Crowhop. Während wir anderen danach meist einen Knopf in den Beinen hatten, ging Boidl der Crowhop leicht von der Sohle. Elegant und schwungvoll hat er damit gleich ein paar Meter gutgemacht. Dann: zick-zack eine Ausholbewegung, gegen die der Knickarmwurf von Niki Putnik ein Schmarrn war. Und schon sauste der Ball aus dem Centerfield in Richtung Infield. Oder darüber hinaus. Zum Beispiel in Schwaz. „Wie geht das denn?“ dachten wir uns alle.

Da hampelt da draussen einer herum, fängt einen Flyball im Centerfield und weil sich der Runner auf der Zweiten erfrecht, mit einem tagup einen Punkt zu scoren, pfeffert Boidl den Ball aus gut 70 Meter über die Homeplate, den Backstop, einen Vorplatz und schließlich irgendwann aufs Blechdach eines stockhohen Hauses dahinter. „Waunst esch hinkchmocht hoscht, nocha muascht es zohln!!!“ hüpfte das Einmeter so hoch, daß es am diesem Tag gut und gerne Einmeterzehn hätte heißen müssen. Boidl hat quasi einen Homerun geworfen, in die verkehrte Richtung. Den Ball hat man übrigens nie wieder gefunden. Apropos nie wieder gefunden: bei einem der ersten Trainings auf der Wiese hinter der Polytechnischen (wer kennt das überhaupt noch?) erklärt uns Erich: mit dem Schläger haut man auf den Ball. So weit so gut, das haben wir verstanden. Irgendwann greift sich F. den Schläger. Boing, weg ist die Frucht und überquert nach ca 45 Meter ein Bächleich. Ein „Homerunnerl“ quasi, in Miniaturausführung für Anfänger halt. Voller Freude hupft F. um die Bases (Leiberl, Taschen oder sonstwas, weil Bases hatten wir keine) Aber nur, bis er bei Michael Z. ankam: „Oida, bist deppat? Des kaunst bei an Metsch mochn, oba ned im Training! Mia hom jo nua zwa Boin und jetzt is ana furt!“ Jaja, wir haben es schon immer verstanden, unsere Schläger zu guten Leistungen zu animieren.

Kommen wir zurück zum Baserunning einem besonders guten Thema bei den Ducks, denn die hatten ja immer schon das Talent dazu, mit Baserunning für Verwirrung zu sorgen. Auch im eigenen Team. Und wenns nicht schon immer so war, dann haben wir ja spätestens mit Scherzal einen Meister seines Faches dazugekriegt. Heinz A. hat als Trainer der ersten Jugendmannschaft der Ducks besondere Erinnerungen zu diesem Thema. Kasperlt in Baden bei den Grasshoppers mit seinen Signs als Basecoach herum, ohne beachtet zu werden. „He!!! Signs anschauen!!!“ plärrt er den Runner auf der Ersten an und gibt das Zeichen zum Stealing. Leider sieht das auch der Batter. Was folgt ist ein Klassiker. Noch bevor der nächste Pitch im Handschuh des Catchers landet, läßt der Batter den Schläger fallen und stealt die First Base … was soll man sagen, einen Versuch wars wert. Aber im Ernst, wir glauben er den Sinn des Spiels nicht verstanden. Wir sind ja vom Gegner auch oft nicht verstanden worden. Zum Beispiel Raoul, Jan und Fili: die Gorgonzola-Brothers. Haben im Infield alles platt gemacht und nebenbei die A-Sprache erfunden: „gamma scharzal, as scha aat da tap, valgas ha am assa!“- alles klar soweit? Manche haben sie für Marokkaner gehalten. Die drei Gorgonzolas waren bei den anderen echt unbeliebt und das hat sie sehr gefreut.