Baseball geht schon manchmal auf die Nerven. Und zwar im besten Sinne des Erfinders. Spannung baut sich auf. Inning für Inning wird klarer, dass es eine knappe Nummer wird. Jede Aktion zählt. Die Fans erkennen, dass es heute auf alles ankommen wird. Jeder Furz bekommt Bedeutung. Ja, auch das ist Baseball.
Für die Veteranen des Spiels in Österreich sind Erinnerungen an ehemalige EXTRA INNING Spiele verbunden mit Scores jenseits der Dutzenden Runs. Doch was gestern geboten wurde, war schon ein schönes Stück Baseball. Entwickelt und performed made in Austria. 12 Innings hochklassiges Sporterlebnis, 7 Pitcher im Einsatz, beide Teams tief im Bullpenn. Am Ende kann es nur einen Sieger geben, in diesem Falle waren das die Hausherren aus Wien. Jedenfalls wurde bis zum letzten Pitch eine Show geboten, die den Fans, die trotz eisigkaltem Wind ausharrten, einen Sportgenuss von hoher Güte bescherte.
Die Erkenntnisse aus dem Spiel auf Seiten der Ducks zu ziehen ist relativ einfach. In der Offense wurden durchaus vorhandene Chancen nicht genutzt. 14 Left on Bases (gestrandete Baseläufer) sind durchaus ein Thema, das in der Nachbetrachtung des Spieles im Fokus des Teams stehen sollte. Nicht exekutierte Bunts, wenig erfolgreiches Situational Hitting sowie etwas ungestümes Baserunning lassen die These entstehen, dass dieses Spiel ohne zusätzlichen Hit zu gewinnen gewesen wäre.
So sitzen wohl zwei Seelen in der Baseball-Fanbrust. Die eine, die sich freut, ein derartig spannendes Spiel verfolgen zu dürfen. Die andere, die sich grämt, am Ende mit einem Loss seines Teams konfrontiert zu sein. An dieser Stelle hilft der Gedanke ein wenig, dass diese Erfahrungen im Grunddurchgang leichter weggesteckt werden können als in den Playoffs.